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Thema: Aikashas Kurzgeschichten Mo Sep 24, 2012 6:20 pm
Hallo :3
Ich wurde von einem gewissen blöden Admin gezwungen hier was reinzustellen Ich stelle hier total freiwillig und liebend gerne meine Kurzgeschichten rein, also hier habt ihr sie. Ich fang mal mit einer an weil dieser gewisse blöde Admin mir versprochen hat was zu schreiben und ich ihn sonst überforder damit ihr langsam nachkommt mit dem lesen :U Also ja, hier ist die erste e_e
Seelenfenster:
„'Tschuldigung“, murmelt der Junge vor mir in der Schlange. Ich schaue gar nicht auf, sondern schüttle nur den Kopf. „Macht nix.“ Er hat mich nur kurz angerempelt, was soll's? Ich richte meinen Blick aus dem schmutzigen Ladenfenster und stöhne innerlich beim Gedanken, dass ich gleich wieder in die brütende Hitze hinausmuss. Heute hat die Sonne kein Erbarmen mit den Menschen hier, es ist, als wolle sie uns alle verbrennen. Ein jeder kommt nur träge und langsam voran und wünscht sich einfach nur ein bisschen Schatten. Die meisten bleiben in den Häusern, lassen die Rollläden herunter und schotten sich ab, legen sich auf die Couch, dösen vor sich hin und hoffen einfach, irgendwie den Tag zu überstehen. Wer barfuß geht, klebt fast am erhitzten Teer und kann froh sein, wenn die Fußsohlen nicht schmerzen. Einmal sind sogar schon die Sirenen durch die menschenleeren Straßen geschallt und ich habe mir nur gedacht: „Tja, hättest 'nen Hut aufgehabt.“ Dann hat Mama gesagt, ich solle etwas Brot holen, aber selbst ein Kopftuch oder etwas in die Richtung habe ich natürlich nicht aufgesetzt, das würde ja bescheuert aussehen. Ich meine sogar, über der Straße die Luft flimmern zu sehen – oder ist das Einbildung? In der Bäckerei dröhnen die Ventilatoren und Klimaanlagen, aber sonst ist es ziemlich still hier. Nicht einmal die Vögel pfeifen – die haben sich wahrscheinlich auch verkrochen. An der schmalen Straße, gegenüber von hier, befindet sich das Haus des Bäckermeisters Haag. Er ist hier im Rosenviertel weit bekannt und geschätzt, denn er ist ein wirklich freundlicher Mann. Seine Tochter Amelie zählt zu meinem engsten Freundeskreis und seine Frau Linda hält Lesungen in der Kirche und ist dort sehr engagiert. Nur sein Sohn, Dommi Haag, ist der Grundschule ein wahres Ärgernis, irgendwann wird er so viele Verweise haben, dass sie ihn trotz allem guten Zureden von der Schule schmeißen müssen. Der Rasen des großen Hauses ist gelblich und trocken, wie fast jeder Rasen in unserem Viertel, denn kaum einer schafft es bei dieser Hitze, sich zu überwinden und den Garten zu pflegen. Unser eigener ist aber saftig grün, Mama hat mir dafür Geld gegeben. Ich habe so schnell wie möglich alles gegossen und war danach froh, wieder drinnen zu sein. Jeden Tag, aber so werde ich zumindest bald genügend Geld für eine Shoppingtour haben. Auch heute muss ich noch gießen, aber es wird sich lohnen. Ich wende den Blick von der Scheibe ab und sehe den Jungen, der mich angerempelt hat, von hinten. Er ist etwa zehn Zentimeter größer als ich und hat dunkelbraunes, relativ kurz geschnittenes Haar. Nicht zu dick und nicht zu dünn. Er trägt eine grün-weiß karierte Hose und ein einfaches schwarzes T-Shirt. So weit ich das von hinten beurteilen kann, ein Durchschnitts-Typ. Trotzdem würde ich ihn gerne von vorne sehen – es heißt ja, Augen seien die Fenster zur Seele. Vor dem Jungen schiebt sich jetzt ein fülliger Mann mit Hawaiihemd und knallroten Shorts aus der Schlange und hält eine weiße Tüte in der Hand. Er hat kleine Augen und ein rosa Gesicht, seine Waden sind wahre Baumstämme. Ich muss grinsen beim Gedanken daran, ihn Sport treibend zu sehen. Er steckt das Restgeld in eine Tasche und stapft Richtung Tür. Schweißperlen stehen auf seiner Stirn, aber das kann ich ihm nicht verdenken. Als der Blondschopf den Laden verlässt, klingelt einsam ein silbernes Glöckchen. Amelies Vater wünscht ihm noch einen schönen Tag mit fröhlicher Stimme – bei dieser Hitze für mich fast unmöglich. Ich folge mit meinem Blick des Mannes Weg, bis er aus meiner Sichtweite ist. Die Sonnenstrahlen fallen durch die Glasscheibe und lassen den Staub noch deutlicher erscheinen. „Ich nehm' den Laib Roggenbrot da“, sagt nun der Junge, auf ein Regal zeigend, und ich wende mich ihm zu. Bäckermeister Haag nickt, wobei seine freundlichen Grübchen spielen, und nimmt eine Zange. Dann geht er zu den Reihen voller Brot, Brötchen und anderen Backwaren, greift das dunkle und knusprig aussehende Nahrungsmittel, steckt es schnell in eine Papiertüte und nennt den Preis. „3,20€, bitte“, verlangt er mit ruhiger und tiefer Stimme, zwinkert den Kunden aber dabei an. Dafür beneide ich Amelies Vater: um seine Gelassenheit und stete Freundlichkeit. Er ist nicht der Schlankeste und auch nicht der Hübscheste, aber gerade das lässt ihn wie eine Art...Nikolaus wirken. Er hat tiefschwarze kurze Haare, Stoppeln am Kinn und wasserblaue Augen. So ziemlich jeder hier aus dem Rosenviertel mag ihn, mich eingeschlossen. Der Junge kramt in seiner Hosentasche und zieht einen zerknitterten Fünfer hervor. Der Bäcker legt die Tüte auf die gläserne Theke, in der süße Naschereien geradezu auf den Verzehr warten – nur dass in diesen warmen Sommertag erstens sich kaum jemand auf den Weg zur Bäckerei macht und zweitens man nicht gerade Lust auf Torten und Gebäck hat. Dafür macht die Gelateria um die Ecke einen guten Umsatz. Der Fünfer verschwindet in den massigen Händen von Ulli Haag und die Kasse springt klirrend auf. Oben wird der Preis in grüner Schrift angezeigt. Er zählt das Restgeld aus und reicht es über die Vitrine in die schmalen und blassen Hände des Jungen. „Dankeschön“, meint er freundlich, doch der Kunde bleibt stumm und nickt nur kurz. Dann dreht er sich mit der Tüte in der Hand um und blickt mir kurz in die Augen. Es ist nur ein Augenblick, dennoch bleibt kurz die Welt für mich stehen. Er schaut mich aus einem tiefen Braun an und ich starre mit einem wässrigen Grün zurück. Seine Geschichte trifft mich. Leid, Freude, Angst, Wut. Ich sehe, dass er gezeichnet von seinem Leben ist, aber jetzt senken sich seine Lider und sein Kopf. Mama sagt, wenn ich diesen Blick mache, verunsichere ich die Leute – und sie hat Recht. Wahrscheinlich hält er mich jetzt für verrückt. Ich weiß nicht einmal, wie der Rest seines Gesichtes aussieht, seine Haare, sein Hals, ob sein T-Shirt bedruckt ist. Nur das tiefe Braun, das wie ein Teich ist. Man kann darin versinken, es stundenlang ansehen – zumindest ich. Ich beiße mir auf die Lippe und verfluche mich dafür, dass ich das bei jedem mache. Diesen verrückten Blick, den Versuch, die Augen zu lesen. Meine Freunde haben es ausgehalten, diesem prüfenden Grün standzuhalten, dafür bewundere ich sie. Aber dieser Junge? Ich habe ihn wirklich verunsichert. „'Tschuldigung“, murmle ich und hoffe, dass er noch einmal aufschaut, damit ich ihn anlächeln kann. Sein Gesicht sehen kann. Freundlich sein kann. Tut er aber nicht. „Macht nix“, sagt er. Dann geht er gemächlich aus dem Geschäft heraus und ich sehe mich Bäckermeister Haag gegenüber. „Hey, Larissa. Was darf's sein?“, begrüßt er mich, aber ich bin in Gedanken bei dem Jungen. Er hat bemerkt, wie ich ihn ansehe, aber er hat mir vergeben. Mein Mund ist leicht geöffnet, ich bin verwirrt und drehe mich noch einmal zu dem Jungen um. Eine leichte Brise weht draußen über die Straße und verschafft für einen kurzen Moment Abkühlung. Sein T-Shirt flattert, seine Haare ebenso. Dann ist er aus meinem Sichtfeld verschwunden. Werde ich ihn wiedersehen? Ich bin verwundert über mich selbst. Eigentlich ist er nichts Besonderes, ein Normalo. Macht nix, hat er gesagt.
Mfg mit nicht freundlichen Grüßen an Hoheit ~Aikasha
Rêveur Teeblättchen
Anzahl der Beiträge : 17 Anmeldedatum : 22.09.12 Alter : 91 Ort : Unter dem Bett bei den Staubfusseln.
Thema: Re: Aikashas Kurzgeschichten Mo Sep 24, 2012 6:41 pm
*OOOO* Also ich muss sagen, das gefällt mir wirklich gut. Man konnte sich toll reinversetzen und ich hab total Hunger auf frisches Brot. D: Du hast toll geschrieben, nur manche Wörter fand ich so 'reingesetzt', z.B. Rolladen. Gardinen fände ich passender. Aber egal, das hat nicht soo gestört. :U Sonst finde ich die Story voll toll. Sie war voll süß & du hast die Personen richtig wunderbar beschrieben. Man konnte sie sich gut vorstellen, wie sie aussehen und handeln. Den Moment, als sie sich in die Augen schauten, fand ich auch gut beschrieben. Schreibst du noch weiter? Ich hoffe. Ich bin nämlich neugierig, wie es weiter geht. Die Überschrift finde ich sehr passend, da Augen irgendwie schon den Geist widerspiegeln. Also kannst du weiterschreiben? ;_; Rêveur.~
Admin Teelöffel
Anzahl der Beiträge : 123 Anmeldedatum : 22.09.12
Thema: Re: Aikashas Kurzgeschichten Mo Sep 24, 2012 7:13 pm
ich liiiiiebe geschichten wo ein dialog zweimal vorkommt & dann so 'nen epischen moment erschafft. >8UU Macht nix'. Nina , mach als Nebenjob Buchautor. Du triffst genau das was ich lesen will & ich lese schon seit längerem nicht mehr weil ich einfach keine guten bücher finde.
Nezumi Teebeutel
Anzahl der Beiträge : 52 Anmeldedatum : 25.09.12
Thema: Re: Aikashas Kurzgeschichten Di Sep 25, 2012 1:49 pm
Zugegeben, ich bin beeindruckt :D Das ist echt richtig gut geschrieben, gerade die Szene in der Bäckerei finde ich echt Klasse! Kann man fortsetzen, wenn man wöllte, zumindest lässt das Ende der Geschichte das zu, muss man aber natürlich nicht ^^ Schöön gemacht ;)
Lg Nezumi
Faith Admin
Anzahl der Beiträge : 115 Anmeldedatum : 22.09.12 Alter : 25 Ort : Bayern
Thema: Re: Aikashas Kurzgeschichten Di Sep 25, 2012 2:04 pm
dann muss ich hier wohl oder übel antworten da ich ja auch gezwungen wurde diesen thread zu öffnen Hey liebe User :3
@Rêveur(gott, ich mag es das Dach auf das e zu machen XDDD): Kein junger Mensch hat Gardinen, vielleicht klingt es komisch, aber bei relalistischen Geschichten versuch ich realistisch zu bleiben :U Oder habt ihr Gardinen? o: Wir jedenfalls nicht XD Nein eigentlich hatte ich nicht vor weiterzuschreiben :U Ich wüsste nicht wie es weitergehen sollte XD Aaaber mal schauen, mal schauen, man weiß ja nie XD
@Maja: So eine ausführliche Antwort XD Hauptjob: Majas Partner im I-net, Nebenjob Buchautorin oder was? XDD @Nezumi: Dankeschön :3 Ja das mit dem Weiterschreiben ist eben offen..man kann es fortsetzen, muss aber nicht. Ein offenes Ende ist eigentlich dazu gedacht, dass der Leser selbst die Geschichte in Gedanken fortsetzt..:U XD
~Aikasha
Admin Teelöffel
Anzahl der Beiträge : 123 Anmeldedatum : 22.09.12
Thema: Re: Aikashas Kurzgeschichten Di Sep 25, 2012 3:00 pm
ich mein wenn du erwachsen bist du schmock . poste nochn paar , ich will lesen bevor ich hausaufgaben mache >8u
Nasazio Teebeutel
Anzahl der Beiträge : 43 Anmeldedatum : 29.09.12 Alter : 26 Ort : ...?
Thema: Re: Aikashas Kurzgeschichten Sa Sep 29, 2012 10:03 am
arrw, ich finde die Geschichte echt toll =) Ich schreibe auch gerne von süßen Jungs ;3 Wann gehts weiter? ich bin schon echt gespannt. =)
Gast Gast
Thema: Re: Aikashas Kurzgeschichten Mo Apr 01, 2013 11:47 am
Du bisch guuuut.
Zwing dich mal noch eine zu schreiben , endlich mal gutes Buchmaterial . ;A;